Hopkins und Umgebung

Hopkins

 Von nun an sind wir also zu zweit unterwegs und auf unsere eigenen Spanischkenntnisse angewiesen. Bislang konnte June ja immer die komplizierten Dinge klären. An der mexikanischen Grenze angekommen wartet auch schon die erste sprachliche Herausforderung, denn in den meisten Ländern hier muss man bei der Ausreise eine Gebühr bezahlen (wofür auch immer..). Irgendwie können wir den Grenzbeauftragten aber davon überzeugen, dass diese Gebühr bereits in unseren Flugtickets enthalten war. Glück gehabt, würde ich sagen, denn wir hatten auch nicht genug Peseten (mexikanische Pesos) dabei. Ansonsten verläuft die achtstündige Fahrt nach Belize City reibungslos, wenn auch schweinekalt. Bei der Ankunft in Belize City sind wir erstmal etwas überrascht, wortwörtlich über Nacht hat sich vieles verändert und von nun an wird man von gut gelaunten dunkelhäutigen Menschen mit „What's up my friend, how can I help you“ angesprochen - wirklich sehr angenehm. Unser Haupttransportmittel ist nun nicht mehr der mexikanische Eiszeitbus, sondern ein ausrangierter amerikanischer Schulbus mit Freiluftfeeling und Reggae Beats – schöne Abwechslung.  Unser Ziel Hopkins liegt im Südosten des Landes, das insgesamt in etwa die Größe von Mecklenburg Vorpommern hat, direkt am karibischen Meer. Die Fahrt dorthin bietet spektakuläre Ausblicke auf grüne Hügel und Berge, die nach der platten Yucatan Halbinsel in Mexiko eine willkommene Abwechslung sind. Dieses Relief beschert uns jedoch auch Achterbahnfeeling in den erstaunlich schnellen Bussen.

In Hopkins angekommen, werden wir herzlichst willkommen (wirklich jeder begrüßt uns dort und fragt, ob er helfen kann). Dieser kleine Ort ist genau das was wir nach mehr als 12 Stunden Busfahrt brauchen. Super ruhig und ein fast leerer Strand. Fast perfekt, wenn da nicht die unwahrscheinlich hohen Preise wären. Nach Mexiko ein echter Schock. Wir haben zwar eine Küche in unserem Hostel, aber selbst der Einkauf im Supermarkt fällt mau aus. Das Ende vom Lied: 3 Tage lang Nudeln.. (war trotzdem lecker :D ). Noch ein Manko, der einzige Geldautomat des Ortes möchte uns kein Geld geben, weshalb wir gezwungen sind einen super sonnigen Nachmittag, der wie für den Strand gemacht ist, auf der Suche nach Geld im nächst größeren Ort Dangriga zu verbringen. Jetzt haben wir zwar Geld, aber essen trotzdem nur Pasta :)  

 

Mayflower National Park

 Während unseres recht kurzen Aufenthaltes in Belize (drei Tage) steht unser erster Hiking Trip an und zwar im Mayflower Nationalpark, der mit Maya Ruinen und Wasserfällen lockt. Früh morgens machen wir uns mit dem ersten Bus auf den Weg, nicht ahnend, dass schon die Hinfahrt ein kleines Abenteuer werden soll. Eigentlich haben wir mit dem Moneyboy im Reggae-Bus, der auch während der Fahrt an der offenen Bustür steht, abgemacht, dass er uns bei der Einfahrt zum Nationalpark rausschmeißt, da die Orientierung für nicht Ortskundige nicht einfach ist. Den restlichen Weg planen wir dann mit Mitarbeitern des Parks zu trampen, die zu dieser Zeit Dienstbeginn haben. Leider hat uns der Gute vergessen, weshalb wir viel zu spät aussteigen. Also heben wir den Daumen schon das erste Mal, um überhaupt einmal zur Einfahrt Richtung Nationalpark zurückzukommen. Zum Glück hält bald ein Truck an und nimmt uns auf der Ladefläche mit, wo uns der Wind durch die Haare fegt, während der Fahrer ordentlich Stoff gibt. Die Arbeiter des Parks haben wir nun natürlich verpasst und müssen somit erstmal 5 km bis zum eigentlichen Eingang laufen. Aber der Aufwand lohnt sich allemal. Wir entscheiden uns für den Antelope Waterfall, der wirklich nur zu empfehlen ist. Obwohl sich die Ankündigung des Parkofficers - you've got to work for it - sich bewahrheitet. Fast allein steigen wir im Dschungel auf erstaunlich guten Wanderwegen entlang des Wasserfalls auf. Ein Teil des Weges ist jedoch nicht wirklich mit wandern, sondern eher mit klettern zu beschreiben. Wir haben uns zwar auf Gesellschaft von wilden Tieren eingestellt, doch bis auf eine Schlangenhaut und Ameisen ist nichts Nennenswertes zu sehen.. Oben haben wir dann einen atemberaubenden Blick auf den Dschungel und das Meer. Doch das Highlight ist der natürliche Pool am Anfang des Wasserfalls, der uns nach dem schweißtreibenden Aufstieg bei tropischen Temperaturen eine angenehme Abkühlung und viel Spaß bietet. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Schlenker um die Maya Ruinen, die hier eher Geröllhaufen sind. Den Heimweg trampen wir dann komplett, zuerst mit einem Parkbesucher, der sich direkt nach Abfahrt ein Belkins (lokales Bier) gönnt und zum anderen wiedermal auf der Ladefläche eines Trucks mit anderen Jugendlichen aus Hopkins – ein bisschen Nervenkitzel muss sein.  

 

Soviel zu Belize, das uns mit seiner Herzlichkeit, seinem Charme und nicht zuletzt damit in Erinnerung bleiben wird, dass es so ganz anders ist als andere Länder in Mittellamerika.

 

 

Nächster Morgen, wieder der Early-Bird Bus: Heading to Guatemala