Zwischenstopp in Bangkok

Da ein Direktflug von Yangon nach Hanoi ein kleines Vermögen kostet und der nächste günstige Anschlussflug ab Bangkok erst zwei Tage später geht, legen wir noch mal einen kleinen Zwischenstopp in Bangkok ein. Bei unserem ersten Besuch in Bangkok waren wir ja teilweise nicht so begeistert, aber wir geben der Stadt gerne noch mal eine zweite Chance. Jetzt wissen wir ja auch besser was wirklich zentral ist und suchen uns ein Hostel mit super Anbindung zum Skytrain und den Booten auf dem Chao Phraya. Wir merken schnell, zentrale Lage ist in Bangkok das A und O. Ohne die teils mehrstündige Anreise zu unseren Zielen und da wir jetzt auch schon wissen was uns erwartet und dass man sich am Tag nicht zu viel vornehmen sollte, gefällt uns die Stadt schon viel besser. Außerdem haben wir die Hauptsehenswürdigkeiten ja sowieso schon abgehakt und können so in Ruhe ein bisschen am Siam Square rumbummeln und die Umgebung unseres Hostels erkunden. Direkt vor der Tür befindet sich ein netter kleiner Streetfoodmarket und zahlreiche schöne Cafés sind in nächster Nähe. Bangkok, wir beginnen dich gern zu haben. 

Die knappen zwei Tage vergehen schnell und schon ist es Zeit für Vietnam, also auf zum Flieger. 

Hanoi

Nach knapp 1,5h Flug landen wir in Hanoi, der vietnamesische Hauptstadt. Wir konnten es erst kaum glauben, aber hier im Norden von Vietnam gibt es tatsächlich Jahreszeiten und wir sind mitten im Winter gelandet. Das hört sich aber schlimmer an als es ist, Winter bedeutet in Hanoi wechselhaftes Wetter und immer noch recht milde Temperaturen, nachdem wir aber wochenlang bei Temperaturen von weit über 30 Grad gereist sind, sind uns die 15 Grad bei Ankunft doch etwas zu frisch. Noch bevor wir uns in den Bus Richtung Zentrum setzen werden wir am Geldautomaten zum ersten Mal Dong Millionäre. Wirklich reich fühlen wir uns aber trotzdem nicht, 1 Mio Dong sind nur etwas mehr als 40€. Besonders spannend ist ein Hanoi Besuch aufgrund der sehr präsenten Geschichte des Landes. Viele Denkmäler und Museen erinnern an die Ereignisse des letzten Jahrhunderts, das durch kriegerische Auseinandersetzungen und Kolonialismus geprägt ist. 
Den ersten der zwei Tage in Hanoi verbringen wir mit den schönsten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auf unserem kleinem Rundweg besuchen wir die den Palast des Präsidenten, das Ho Chi Minh Mausoleum sowie die Einsäulenpagode, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. 

Danach machen wir einen kleinen Abstecher zum Westlake und zur Chua Tran Quoc Pagode, die sich mitten im See befindet und wirklich schön anzusehen ist.

Auf dem Rückweg schlendern wir durch die wunderschöne Anlage des Literaturtempels Van Mieu. In dessen insgesamt 5 Innenhöfen entflieht man zwar dem Verkehrschaos, muss sich aber dann gegen Touris im Selfie-Wahn behaupten. 

Nach einem kurzen Abstecher zur Saint Johns Kathedrale schlendern wir durch das französische Viertel und lassen den Nachmittag bei einem leckeren Eis und Café ausklingen. 

Leider ist in Hanoi nicht alles so ruhig und gemütlich wie in den schönen Cafés. Sobald man wieder auf der Straße ist, beginnt das Chaos. Vor allem in den schmalen Gassen der Altstadt ist es schon sehr nervenaufreibend bin A nach B zu kommen, bzw. ein kleines Abenteuer die Straßenseite zu wechseln. Unaufhörlich schieben sich tausende Roller und Mopeds durch die Straßen und nehmen keinerlei Rücksicht. Die Bürgersteige dienen hier vorwiegend als Verkaufsfläche, Sitzgelegenheiten und als Parkplatz für die Mopeds. Also muss man als Fußgänger regelmäßig auf die Straße ausweichen und Teil des Chaos werden. 

Am zweiten Tag konzentrieren wir uns mehr auf die quirlige Altstadt mit ihren 36 Straßen. Jede Straße oder eher Gasse ist von früher noch vorwiegend auf eine Berufsgruppe ausgerichtet, die dort ihre Waren anbieten. So gibt es beispielsweise eine Straße der Korbflechter, der Schmiede usw. Zwischendrin befinden sich viele hippe Bars, Restaurants und Cafés. Ein beliebtes Ziel der Altstadt für Touristen als auch für die Einwohner Hanois, ist der Hoan Kiem See mit dem Ngoc Son Tempel und der roten Huc Brücke. Besonders für frisch Vermählte ist dieser Ort für Hochzeitsfotos im traditionellen Gewand sehr beliebt. 

In der Altstadt lassen wir uns ein bisschen treiben und beobachten das Chaos. Beim Spaziergang um den See werden wir von einer Vietnamesin angesprochen und gefragt, ob wir uns mit ihr unterhalten möchten. Viele junge Studenten kommen am Wochenende hierher, um ihr Englisch im Gespräch mit den Touris aufzubessern. Nach einer halben Stunde netter Unterhaltung haben wir so etwas von ihrem Leben erfahren und sie ein bisschen was von uns.

Hanois Sehenswürdigkeiten zählen zwar nicht zu den spektakulärsten, die Stadt an sich überzeugt aber. Trotz der vielen Touristen, die mittlerweile nach Hanoi strömen, ist die Stadt authentisch geblieben und bietet einen Einblick in das alltägliche Leben der Vietnamesen. 
Hanoi nutzen wir als Basis für einen kleinen Abstecher zur Halong Bay, bevor wir unsere Reise in den Süden des Landes fortsetzen.

Halong Bay

Die Halong Bay ist bei einem Vietnam Besuch ein absolutes Muss. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten die Halong Bay zu besuchen, die wohl beliebteste ist eine mehrtägige Bootsfahrt durch die Bucht im rundum sorglos Paket. Alternativ kann man auch ein paar Nächte auf der Cat Ba Island verbringen und von hier aus die Bucht erkunden. Wir haben uns für eine nicht ganz so gängige Methode entschieden, denn auf eine überteuerte Bootsfahrt haben wir keine Lust und bei dem Wetter im Moment ist uns auch nicht wirklich nach einer Insel zumute. Die Halong Bay wollen wir aber trotzdem nicht missen, daher haben wir eine Nacht in Halong City geplant. Hier befindet sich der Bai Tho Mountain, von dem man die ganze Bucht überblicken kann. 
Bei Ankunft in Halong City wartet erstmal eine nette Überraschung auf uns. Eigentlich haben wir im eine Nacht im City Bay Hotel gebucht, bei Ankunft haben wir aber ein kleines Upgrade auf das City Bay Palace bekommen, das genau gegenüberliegt und die Luxusausgabe des City Bay Hotels ist. Da fällt das Aufstehen um 5 Uhr am nächsten Morgen noch um einiges schwerer. Aber der Sonnenaufgang wartet nicht. Bevor wir uns an den halbstündigen Aufstieg machen, müssen wir erstmal den Anfang des Wegs finden, der sich recht unscheinbar in einer schmalen Gasse zwischen zwei Häusern befindet. Einmal gefunden, passiert man anschließend gegen eine kleine Gebühr ein privates Grundstück. Der Weg nach oben auf den etwa 200m hohen Hügel ist zwar eigentlich keine Herausforderung, so früh morgens und ohne Frühstück haben wir aber doch etwas zu kämpfen. Oben angekommen erwartet uns, aufgrund des Wetters, zwar nicht der wunderschönste Sonnenaufgang, dafür aber ein Wahnsinns Panorama. Highlight ist natürlich die Halong Bay mit ihren steil aus dem Wasser ragenden Felsen. Bis auf eine Handvoll anderer Besucher sind wir hier oben sehr ungestört und können in Ruhe den Ausblick genießen. 
Nach dem Abstieg gehen wir noch kurz frühstücken und hauen uns nochmal ne Stunde aufs Ohr, bevor wir die Rückfahrt nach Hanoi antreten. Von dort aus geht dann unser Nachtbus in die alte Kaiserstadt Hue. 

Hue

Den Nachtbus haben wir Tage zuvor in unserem Hotel in Hanoi gebucht und kommen daher auch hier wieder hin, da wir beim Hotel abgeholt werden. Passend zu Hanoi ist der Abholservice dieses Mal ein Moped. Ja richtig, ein kleines Moped. Kurze Zeit später sitzen wir beide samt unseren riesigen Rucksäcken plus unseren kleinen Rucksäcken und natürlich auch noch der Fahrer auf dem Moped und schlängeln uns mit zig anderen durch die Straßen Hanois zur Bushaltestelle. Aufregende Geschichte, aber muss wirklich nicht noch mal sein. Die Nachtbusse in Vietnam sind die besten, die wir während der ganzen Reise gesehen haben. In den Bussen befinden sich 3 Reihen lang nach hinten durch. Auf zwei Etagen gibt es hier Liegesitze anstatt normaler Sitze, auf denen man, vorausgesetzt man ist nicht zu groß, die Beine lang machen kann. Wenn man die Rückenlehne ganz zurück macht, ist es also fast ein kleines Bett. Ein vergleichsweise komfortables Schlaferlebnis. Und wenn man Glück hat, funktioniert sogar WLAN. So sind wir dann auch fast ausgeruht, als wir morgens in der alten Kaiserstadt Hue ankommen. 
Zuerst einmal kurz zum Hotel, Gepäck loswerden und frühstücken. Als wir nach dem Frühstück zurück in die Lobby kommen, wartet ein kleiner Schock. Stephans Rucksack ist weg. Die Empfangsdame weiß zum Glück wo er gelandet sein müsste und fängt an rumzutelefonieren. Eine Viertelstunde später fährt dann ein Bulli vor mit vielen Rucksäcken im Kofferraum. Stephans ist zum Glück dabei, wer weiß wo der hinsollte. Danach machen wir uns auf zum Sightseeing. Als bedeutsame Stadt in der vietnamesischen Geschichte zählt Hue zu den politischen, kulturellen und religiösen Zentren Vietnams. Der Komplex aus Grabmälern, Pagoden und Palästen in und um die Stadt zählt zum Unesco Weltkulturerbe. Außerhalb der Stadt lassen sich schöne Fahrradtouren im Umland unternehmen und es werden zahlreiche Bootstouren angeboten, die den Besuch der verschiedenen Sehenswürdigkeiten mit einer Fahrt über den Parfümfluss verbinden. Einer der existierenden Theorien zufolge hat der Fluss seinen Namen aufgrund der Pollen und duftenden Blüten, die um Frühjahr auf dem Wasser treiben. 
Wir bleiben in Hue nur einen Tag und dieser ist verregnet. Also entscheiden wir uns für einen Besuch der zentral gelegenen Zitadelle. Das beeindruckende Gelände war die frühere Residenz der Kaiser der vietnamesischen Nguyen-Dynastie, zu Zeiten derer Hue die Hauptstadt war.  

Hoi An

5 Stunden Busfahrt Richtung Süden entfernt erwartet uns die Küstenstadt Hoi An. Auf den ersten Blick gefällt uns das Ambiente des kleinen Städtchens mit seiner zauberhaften und hübsch zurechtgemachten Altstadt, die als eine der wenigen während des Vietnamkriegs nicht zerstört wurde und auch zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Etwas abgelegen von der Altstadt befindet sich unser Hotel, die Rural Scene Villa. Mit den günstig zu mietenden Fahrrädern und dem kostenlosen abendlichen Golfcart-Shuttleservice in die Altstadt ist jedoch alles super zu erreichen.
Als wir nach dem Einchecken und so weiter spätnachmittags zurück in die Altstadt kommen, zeigt sich Hoi An in seiner ganzen Pracht. Sobald die Sonne untergeht, leuchten in den Straßen und an allen Restaurants und Geschäften unzählige Lampions in verschiedensten Farben auf, ein bezaubernder Anblick. Das finden nicht nur wir, sondern auch endlos viele andere Menschen, die sich abends durch die schmalen Straßen der Altstadt schieben. Durch die Massen an Touristen verliert Hoi An leider ein bisschen seiner Schönheit, bleibt aber dennoch ein Highlight, da wir etwas Vergleichbares noch nirgends anders gesehen haben. Inmitten des schönen Ambientes reihen sich Restaurants, Bars, Cafés, Souvenir- und Kleidungsläden, alles was das Bummlerherz begehrt. Nach einem leckeren Abendessen schlendern wir noch ein bisschen über den Nachtmarkt, der in Hoi An sehr touristisch ausgelegt ist und hauptsächlich Souvenirs verkauft. Insbesondere findet man hier besagte Lampions in allen Farben, Größen und Formen. Verzaubert von der Atmosphäre der Stadt schlagen viele Touris hier ordentlich zu, wir haben uns aus Platzgründen dann doch dagegen entschieden. Anschließend bringt uns der Shuttle zurück zum Hotel, Schluss für heute.

Am folgenden Tag leihen wir uns Fahrräder und machen uns gegen Mittag auf, die Gegend um Hoi An zu erkunden, da nicht nur die Stadt sehenswert ist. Zunächst fahren wir aus der Stadt raus und kommen schon schnell an schönen Reisfeldern vorbei. Hier schauen wir uns ein bisschen genauer um und sehen dabei zu, wie Wasserbüffel in den Feldern spazieren geführt werden, damit sie auch außerhalb ihrer Arbeitszeiten in Bewegung bleiben ;). Danach geht es weiter Richtung Strand, da wir Sand und Meer schon viel zu lange nicht mehr gesehen haben. Sand und Wasser hier gleichen zwar eher der Nordsee, aber da ist es ja auch schön. 

Zurück in der Stadt genießen wir noch die Atmosphäre im einem schönen Café. Die Cocobox Cafés, von denen es in Hoi An mehrere gibt, haben es uns besonders angetan. Anschließend folgt erneut der abendliche Schlendergang durch das Lichtermeer. Auf dem Nachtmarkt werden noch ein paar Essstäbchen erstanden, das Essen mit Stäbchen funktioniert mittlerweile wunderbar und möchte auch zu Hause fortgeführt werden. 

Es bleibt noch fast der komplette nächste Tag, bevor es mit dem Nachtbus weitergeht. Also leihen wir uns erneut Fahrräder. Eigentlich wollten wir nur schnell einen kurzen Stopp in der Stadt machen und dann weiter die Gegend erkunden, aber das geht irgendwie in die Hose. Kaum haben wir unsere Fahrräder geparkt, werden wir schon von einer Frau in die Markthalle bugsiert. Widerstand zwecklos, nur gucken, jaja nur gucken. Wir haben schon davon gehört, dass viele Besucher sich in Hoi An günstig Kleidung schneidern lassen und jetzt sind wir mittendrin zwischen Stoffen, Schnitten und Mustern. Natürlich möchten wir anfangs nichts kaufen, aber die Sachen sehen wirklich hübsch aus und die Ladies sind auch extreme Verkaufstalente. Auch unsere Anmerkung, dass wir am gleichen Tag noch abfahren, wird schnell abgetan. Kein Problem, die Sachen sind in 3 Stunden zur Anprobe fertig. Nun gut, kurze Zeit später haben wir ein Kleid und einen Jumpsuit für Jana und zwei Hosen und ein Hemd für Stephan in Auftrag gegeben. Doch damit ist es nicht getan. Als wir fertig sind, wartet schon die nächste Lady. Schuhe möchte sie uns maßanfertigen. Und wieder dasselbe, nur gucken, gucken kostet ja nichts. Aber die Muster, die sie uns zeigt, sehen so hübsch aus und die Preise sind ja auch so günstig für maßangefertigte Lederschuhe. Nagut, dann eben auch beide noch ein paar Schuhe. So, jetzt reichts aber. Alles hier lädt zum Geld ausgeben ein, man muss sich wirklich zügeln.

Bevor wir zur Anprobe zurückkommen, fahren wir noch ein bisschen mit dem Fahrrad Richtung Cam Hanh Water Coconut Village und kommen vorbei an malerischen Flüsschen mit Booten und mehr Reisfeldern. 

Die Anprobe anschließend ergibt, dass die meisten Sachen doch noch ein bisschen angepasst werden müssen.  Auch das ist jedoch schnell getan. Hundertprozentig glücklich sind wir danach zwar mit allen Sachen nicht, aber das kann man wohl auch nicht erwarten in so kurzer Zeit. War irgendwie ein bisschen überflüssig die ganze Aktion, aber die Sachen sind ganz schön und irgendwie ja auch schöne Erinnerungen. Danach ab zurück ins Hotel, wo wir kurze Zeit später für den Nachtbus abgeholt werden, der nächste Stopp heißt Mui Ne. 

Mui Ne

Nach ca. 18 Stunden, wovon wir die wunderbare Zeit zwischen 4 und 8 Uhr morgens zwecks Umsteigen wie bestellt und nicht abgeholt in Nha Trang verbracht haben, erreichen wir zur Mittagszeit endlich Mui Ne. So haben wir zwar den Sonnenaufgang in Nha Trang am Strand mitgenommen, sind aber nach der langen Fahrt auch ganz schön platt. Mui Ne ist ein Fischerort im Süden Vietnams. Die roten und weißen Sanddünen, die sich in der Nähe des Ortes befinden, sind jedoch die eigentliche Attraktion, die die meisten Besucher hierher lockt. Die meisten Hotels, wie auch unseres, befinden sich nicht in Mui Ne selbst, sondern in Orten ein paar Kilometer entfernt. Hier hält zum Glück auch der Bus und unser Hotel können wir somit zu Fuß erreichen. Schnell wird klar, dass das Örtchen, das hauptsächlich aus einer Straße besteht, gesäumt von Hotels und Restaurants, eine nette kleine Touristenhöhle ist, genau nicht unser Ding. Aber da der Ort selbst sowieso nicht viel hergibt und wir uns die Dünen für die nächsten Tage vorgenommen haben, freuen wir uns einfach, dass es endlich mal wieder richtig warm ist und verbringen den restlichen Tag am Pool. Nur der Hunger treibt uns noch mal vor die Tür, aber auch da finden wir schnell, wonach wir suchen. An mehreren Ständen an der Straße bekommt man wie so oft in Vietnam die guten belegten Baguettes mit Hühnchen, Spiegelei oder Omelette und Salat, kaum Wünsche bleiben offen. Ein paar leckere Saucen dazu und einen frisch gemixten Fruchtshake, perfektes Essen, lecker und billig!

Am folgenden Morgen möchten wir uns eigentlich einen Roller mieten und zu den Dünen aufbrechen, aber daraus wird leider nichts. Der Hotelinhaber weist uns darauf hin, dass wir ohne internationalen Führerschein hier keinen Roller mieten dürfen. Man kann es zwar trotzdem machen, aber die Polizei hält sehr gerne Touristen an, um ihnen dann 50$ abzuknöpfen. Der einzige Weg zu den weiter entfernten weißen Dünen zu gelangen, ist somit mit einem privaten Fahrer (zu teuer) oder in einer Jeeptour, die den Sonnenaufgang bei den weißen Dünen, die roten Dünen, das Fischerdorf sowie den Fairy Stream beinhaltet. Kostet nur 5€ der Spaß, also für den nächsten Morgen gebucht. Da wir uns aber für den heutigen Nachmittag schon vorgenommen haben, auf eigene Faust zu den roten Dünen und dem Fischerdorf zu fahren, bleiben wir auch bei dem Plan. Beides befindet sich ganz in der Nähe von Mui Ne, also ab in den lokalen Bus und los gehts. Am Fischerdorf steigen wir aus und bewundern die unzähligen kleinen Schiffe und Boote im Hafen, so viele auf einem Haufen. 

Zu Fuß gehts dann weiter zu den Dünen, die noch so ca. 2,5 km entfernt sind. Aber der Weg lohnt sich! Während zum Sonnenauf- und -untergang unzählige Jeeps mit Touristen die Dünen ansteuern, haben wir sie in der prallen Nachmittagssonne fast für uns. Bis auf ein paar Leutchen, die sich im Sandborading die Dünen runter versuchen, was jedoch meistens im Schneckentempo endet. 
Anschließend spazieren wir zurück in den Ort auf ein Käffchen und gehen zum Sonnenuntergang nochmal zum Hafen, bevor es zurück zum Hotel geht. 

Viel zu früh klingelt am nächsten Morgen der Wecker. Um halb 5 werden wir von dem Jeep, den wir uns mit 5 anderen teilen, abgeholt, um die weißen Dünen für den Sonnenaufgang anzusteuern. Pünktlich mit der aufgehenden Sonne treffen wir bei den Dünen ein. Schnell merken wir jedoch, dass wir sehr froh sind, zumindest die roten Dünen schon in Ruhe genossen zu haben. Der Sonnenaufgang ist zwar schön, aber die Massen an Menschen und noch viel mehr die vielen Quads und Jeeps zerstören die Idylle. Viel Zeit bleibt zudem auch nicht, die Fußwege vom und zum Jeep abgezogen haben wir vielleicht 20 Minuten. Dann geht es auch schon weiter zu den roten Dünen. 
Da alle Jeeps die gleiche Route fahren, sind natürlich auch alle anderen Menschen zur gleichen Zeit hier, gleiches Spiel wie zuvor. Am vorigen Tag war es so viel schöner. Das Fischerdorf kennen wir ja zum Glück auch schon, denn hier halten wir auch nur so 10 Minuten. Danach geht es noch zum Fairy Stream, ein sehr flacher Bachlauf, durch den man spazieren kann, eigentlich sehr schön, aber auch völlig überrannt zu dieser Uhrzeit. 
Die Tour ist also irgendwie eine nette Idee, weil sie verschiedene Sehenswürdigkeiten miteinander verbindet, aber wir würden empfehlen, die Ziele auf eigene Faust zu besuchen und zu Uhrzeiten, wenn nicht die vielen Touren da rumtingeln. Bis auf die weißen Dünen, die aufgrund der Entfernung recht schwierig selber zu erreichen sind, klappt das auch eigentlich problemlos. Für uns heißt es nach dem sehr frühen Start in den Tag noch eine Runde chillen, bevor es nachmittags mit dem Bus weiter nach Ho Chi Minh City geht, unserem letzten Stopp in Vietnam. 

Ho Chi Minh City

Hi Chi Minh ist mit über 8 Millionen Einwohnern die größte Stadt Vietnams. Nach der Einigung von Nord- und Südvietnam wurde sie nach dem Revolutionsführer Ho Chi Minh benannt. 
So richtig überzeugt uns Ho Chi Minh City nicht wirklich. Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus oder die Kathedrale Notre Dame sind zwar ganz nett anzuschauen, für uns ist diese Stadt aber einfach nur anstrengend. Grund dafür sind wohl schwüle 35 Grad und 7,5 Millionen Roller, gegen die man sich permanent behaupten muss. 

Daher ziehen wir uns die meiste Zeit in schöne Cafés zurück oder bummeln durch schmale Gassen, um dem Chaos und der Hitze zu entfliehen. Nach 2 Tagen im Großstadtdschungel sind wir uns einig, dass wir reif für Strand und Meer und die Liege am Pool sind, zum Glück ist davon für die nächste Zeit mehr als genug geplant. Voller Vorfreude steigen wir daher in den Bus, der uns an die Küste Kambodschas bringt. 

In den letzten beiden Wochen haben wir Vietnam von Norden nach Süden bereist und dabei mehr als 2000 km zurückgelegt. Vietnam ist wirklich unfassbar abwechslungsreich und trotz der großen Distanzen relativ leicht zu bereisen. Dem Norden hätten wir gerne mehr Beachtung geschenkt, dafür waren wir aber leider zur falschen Jahreszeit dort und hatten ohnehin nicht genug Zeit, um alles zu erkunden. Ansonsten verlassen wir mal wieder ein Land mit vielen Erfahrungen, schönen Fotos und dem Vorhaben bestimmt noch mal wiederzukommen.